Website-Icon Leadaktiv

Was Business mit Yoga zu tun hat …

Gestern wurde ich im Rahmen eines Interviews gefragt, wie eigentlich die Qualifikation Yogalehrerin zu dem passt, was ich sonst so in der agilen Organisationsentwicklung mache. Das fand ich eine interessante Frage und die Antwort darauf ist auch nicht uninteressant:

Im Yoga lerne ich mich auf mich selbst zu konzentrieren, meinem Atem zu folgen, die Einheit von Körper und Geist zu finden. Das haben wir in der industrialisierten Arbeitswelt verlernt. Wir werden meist seit Eintritt in die Schule von außen gesteuert.

Komplexität im Unternehmen braucht Menschen

Alle unseren mechanistischen Optimierungsmaßnahmen greifen nur bei komplizierten Fragestellungen, z. B. wenn ich den Defekt eines Motors analysieren möchte oder mehr vom gleichen in kürzerer Zeit produzieren will.
Bei komplexen Fragestellungen brauche ich zur Lösung die Potenziale des Menschen, denn hier versagen alle unsere schönen Optimierungen, Prozesse, Anweisungen, usw. In der Arbeitswelt von heute und in den meisten Unternehmen haben wir es in der Gegenwart mit komplexen Fragestellungen zu tun und dies wird bestimmt zu- statt abnehmen. Ich brauche also den Menschen im Unternehmen.

Die Sache mit den Potenzialen

Seine Potenziale bringt der Mensch gern ein, wenn er von der Sinnhaftigkeit des Tuns überzeugt ist UND wenn er Zugriff darauf hat (hier ist sie wieder, die Einheit von Körper und Geist). Wenn der Mensch unter Druck steht und gleichzeitig in Meetings sitzen, Budgets planen, Projektverzögerungen rückgängig machen und einen aufgebrachten Kunden beruhigen soll, dann hat er vermutlich gerade wenig mit dem Zugang zu seinen Potenzialen am Hut und ist rein reaktiv unterwegs.

Yoga kann eine Hilfe sein

Was es also braucht, sind Inseln im Unternehmen, in denen ich zu mir selbst finden kann – und da sind Yoga und Meditation gute Wege.

Für Liebhaber der klassischen Beweise: An der Universität von Illinois wurde eine Studie an 30 Studentinnen durchgeführt. Dafür absolvierten die Teilnehmerinnen an verschiedenen Tagen unterschiedliche Übungen (ohne sportliche Aktivität, Joggen auf dem Laufwand oder Yoga) und wurden anschließend auf ihre kognitiven Leistungen hin getestet. Das Resultat der Studie war, dass die Teilnehmerinnen sich nach den Yoga-Übungen besser konzentrieren konnten, das Gedächtnis besser arbeitete und Informationen schneller verarbeitet werden konnten.

Nach dem großen Erfolg, den Google mit seinem Search Inside Yourself Programm erzielt und Nachahmer findet, kommt die Erkenntnis auch langsam in Deutschland an. Das ist beispielsweise an dem Entstehen von Konferenzen wie Mind zu sehen.

Viele wertvolle Informationen zu dem Thema findest du in den Videoaufzeichnungen der Wisdom 2.0. ein Event, das jährlich in San Francisco stattfindet, aber auch an anderen Orten in den USA. Tausende tauschen sich in diesem Rahmen aus, wie man technologischen Fortschritt und Vernetzung in einer Weise nutzen kann, die nützlich ist für den Menschen, seine Arbeit und seine Umwelt. Eine Beteiligung an der Wisdom 2.0 steht bei mir für Februar 2017 bei dem Programm. Hast du Lust mitzukommen?

Ausdrücklich möchte ich mich mit diesem Artikel von der großen Welle des Business Yoga distanzieren, wo es meist darum geht, durch Übungen am Schreibtisch die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu erhöhen, damit sie anschließend in derselben Tretmühle noch schneller rennen können.

Auch im Workshop unterstützt Yoga

Im Rahmen meiner zweitägigen Führungskräfteworkshops helfen kurze Yoga Sessions den Teilnehmern, abzuschalten, sich zu zentrieren und dann mit neuen Impulsen weiter zu machen.

Yoga-Auszeit im Rahmen eines Führungskräfteworkshops