Welcher Mitarbeiter wird am besten an den Zielen seines Unternehmens mitarbeiten – der, welcher die Organisation und Führung pessimistisch sieht, Dienst nach Vorschrift – zumindest was die Arbeitszeit angeht – leistet und sich vor allem auf sein Privatleben konzentriert, oder der, welcher motiviert und selbstbestimmt ist und stets einen Sinn in seiner Arbeit sieht?

OK, die Antwort dürfte wohl klar sein! Umso erschreckender ist wohl die Tatsache, dass laut einer Studie im Auftrag von Xing über 50% der Arbeitnehmer in Deutschland pessimistisch in die Zukunft sehen und resignieren, was die Veränderungswilligkeit ihrer Unternehmen angeht.

Es ist mittlerweile Allgemeingut, dass Deutschland nur mit gravierenden Änderungen in den Unternehmens- und insbesondere den Führungskulturen im internationalen Wettbewerb bestehen kann. Doch wie sieht die typische Führung in einem deutschen Unternehmen aus? Macht und Prestige sind für die Führungskräfte vorrangig. Hierarchie, personale Führung und ständige Kontrolle stehen im Vordergrund. Die eigentlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter bleiben dabei außen vor. Diese Führungsauffassung ist aber nicht geeignet, Mitarbeiter zu Höchstleistungen und verantwortlichem Handeln anzuspornen. Die Mehrheit aller deutschen Unternehmungen verzichtet aufgrund vollkommen veralteter Führungsmodelle darauf, das kreative Potenzial der Belegschaft zu nutzen bzw. zu entwickeln.

Dabei fordern 85% aller Mitarbeiter fundamentale Veränderungen der Führungskultur! Erfolg haben Organisationen, die den komplexen Herausforderungen der Globalisierung mit selbstorganisierten Netzwerkstrukturen begegnen. Sie bauen eingefahrene Herrschaftsmechanismen ab und setzen selbstorganisierende Teams. Nur hier wird den Bedürfnissen der Kollegen Rechnung getragen: Sie arbeiten Sinn erfüllt und übernehmen Verantwortung für ihr Tun. Führung darf sich nicht vorwiegend als Kontrolle sehen, sondern muss sich auf Führung im Sinne von Unterstützung bzw. Coaching konzentrieren.

Interessanterweise sehen dies nicht nur die Untergebenen so, sondern auch 75% der Leitungsfunktionen fordern eine neue Führungskultur! Führungskräfte und Untergebene liegen in ihren Einschätzungen also gar nicht weit auseinander. Umso erstaunlicher, dass diese Erkenntnis in den Unternehmen als Ganzes noch nicht angekommen ist bzw. beflissentlich ignoriert wird!

Einen interessanten Artikel zum Thema findet ihr im Xing-Spielraum: Zeit, dass sich was dreht: Deutsche fordern neue Führungskultur.