Die Welt verändert sich! Das ist eine Binsenweisheit, die mittlerweile schon fast zum Allgemeinwissen zählt. Aber was heißt das für Unternehmen? Die Märkte ändern sich. Früher genügte es, den Heimatmarkt mit Massengütern zu versorgen. Heutzutage werden Massengüter importiert, weil es immer Ecken in der Welt gibt, in denen sie günstiger hergestellt werden können. Früher war das Angebot gering. Kunden, die einen speziellen Wunsch hatten, mussten froh sein, wenn sie irgendwo ein Unternehmen fanden, das den Bedarf decken konnte. Heute gibt es weltweite Märkte, ganz abgesehen von den vielen Märkten im Internet. Das Angebot ist riesig, Vergleichsmöglichkeiten kennen praktisch keine Grenzen mehr. Kunden haben immer mehr Informationen und werden immer anspruchsvoller. Unternehmen, die das nicht begreifen, sind ganz schnell weg vom Fenster. Da sich Märkte und Kundenwünsche ständig ändern, müssen Unternehmen reagieren und sich auch ständig wandeln. Das scheint aber gar nicht so einfach zu sein: Die meisten Veränderungsprojekte scheitern! Woran liegt das?
Veränderung ist kein Projekt, sondern ein Prozess
Nun zum einen ist eine Veränderung kein Projekt, sondern ein Prozess. Ein Change ist nicht planbar oder gar terminierbar. Die Vorstellung, man führte ein Change Projekt durch, das zu einem bestimmten Termin beendet sei, ab dem alle Mitarbeiter „sich änderten“ ist geradezu belustigend. Und doch ist dieses Szenario das gängige Vorgehen. Änderungen brauchen Zeit. Mitarbeiter müssen von den Vorteilen überzeugt werden. Gewohnheiten müssen abgestellt und neue Gewohnheiten adaptiert werden. Neue Rollen müssen besetzt werden. All dies ist ein kontinuierlicher Prozess und kann nicht zu einem vorgegebenen Termin von eben auf jetzt umgestellt werden. Das Durchführen von Change Projekten ist also eine sinnlose Zeitverschwendung.
Wandel von außen geht schief
Zum anderen kann ein Wandel niemals von außen herbeigeführt werden. Der Versuch Veränderung anzuordnen, wie er mit den üblichen Rollouts von Change Projekten verbunden ist, kann nur scheitern! Ich kann nämlich nichts und niemanden ändern! Ändern kann ich nur mich selbst. Und das ist genau der Punkt: Die Mitarbeiter müssen sich von sich aus ändern, damit der Wandel funktioniert. Sie müssen den Wandel wirklich wollen, um die Veränderung von innen heraus voran zu treiben. Nur wenn sich die Mitarbeiter aus eigener Motivation heraus beteiligen, kann die Veränderung des Unternehmens klappen. Die hohe Kunst der Führung ist also die von der Änderung Betroffenen zu Beteiligten zu machen. Wem dies gelingt, wird nicht von sich ändernden Bedingungen überrollt, sondern er kann sie zum Vorteil des Unternehmens nutzen.