Was ändert sich für die Führung beim Umstieg auf agile Managementmethoden?

Agilität in Mode

Agilität ist als Modewort in aller Munde. Sie wird sozusagen als Wundermittel gegen fast jede Art von Unternehmensschmerz verschrieben. Von höherer Mitarbeitermotivation geringerer Projektlaufzeit bei besserer Qualität, mehr Kunden- und Marktnähe, höhere Rentabilität, mehr Produktivität und einem besseren Miteinander dank funktionierender Kommunikation ist in diesem Zusammenhang die Rede.

Aber was ist den nun wirklich dran und was bedeutet ein Umstieg für mich als Führungskraft?

Wertschöpfung heute

Dazu müssen wir uns erst mal grundlegend frage, was wir heute in Unternehmen machen und warum wir das tun? Wie gestalten wir Wertschöpfung? Nur kurz zur Erinnerung: Die Definition von Wertschöpfung ist laut Wikipedia das Ziel produktiver Tätigkeit. Die wenigsten von uns werden das mittels Massenproduktion durch die Herstellung riesiger Stückzahlen des immer gleichen Produkts tun. Aber genau dafür ist diese Definition und sind unsere heutigen Unternehmensstrukturen ausgelegt.

Ist die Basis für Wertschöpfung im Zeitalter der immer stärker werdenden Spezialisierung und Individualisierung nicht mehr so etwas in Richtung Flexibilität, Mut zur Veränderung, Kommunika­tions­- und Teamfähigkeit? Rückt hier nicht wirklich der Mitarbeiter in den Mittelpunkt des Geschehens? Werden hier die schon lange gepredigten Floskeln “Der größte Wert unseres Unternehmens sind die Mitarbeiter ….” am Ende noch wirklich wahr?

Wertschöpfungsstrukturen

Wenn sich das mit der Wertschöpfung so verhält, dann muss ich mich als Führungskraft dringend darum kümmern, dass mein Unternehmen unter den sich rasant wandelnden Rahmenbedingungen und den sich stark verändernden Kundenansprüchen erfolgreich bleibt. Ich muss kreative Strategien entwickeln, wie wir uns alle erfolgreich am Markt behaupten und unsere Marktposition noch ausbauen können. Ich muss sehen, in welche Richtung wir uns entwickeln müssen, damit wir auch morgen noch die gerade erst entstehenden Kundenbedürfnisse erkennen und befriedigen können.

Kann ich das denn, wenn ich als Führungskraft an der Spitze einer Gruppe von Mitarbeitern stehe und alle wichtigen Entscheidungen in meinem Bereich alleine treffe – wenn ich alles am besten weiß und kann? Ist es nicht vielmehr meine Aufgabe, ein Team zu formen, dass alles viel besser weiß und kann als ich selbst?

Ja, es sieht so aus, als müsste sich gewaltig etwas ändern an unseren Wertschöpfungsstrukturen. Ganz sicher sind hierarchische Pyramiden dafür nicht geeignet.

Hier bieten die agilen Managementmethoden wirklich Abhilfe.

Das Team rückt in den Mittelpunkt

Statt ununterbrochen Mitarbeitern zu erklären, was sie wie machen sollen und des Versuchs jeden Einzelnen irgendwie zum Arbeiten zu motivieren schwöre ich sie auf ein gemeinsames Ziel ein.

Jetzt mal ehrlich, welches unserer Teams in den Unternehmen hat ein gemeinsames Ziel, mit dem sich jedes Teammitglied identifizieren kann? Damit meine ich nicht so was wie „10{86de5022020983b19b4436bc74662b5057c9768d74a55196c94f011cba88950e} mehr Umsatz“ oder „unter Einhaltung von Budget, Zeit und Qualität das ein oder andere Projekt abzuwickeln“. Ich meine damit Ziele, mit denen sich ein einzelner Mitarbeiter identifizieren und emotional verbinden kann. Z. B. „durch Entwicklung des Produkts xyz den Alltag von Benutzer abc um so vieles besser zu gestalten“, „um mittels Entwicklung dieser neuen Technologie die Umwelt um so viel besser schützen zu können“, usw.

Also der strategisch denkende Leader rennt nicht dauernd los und löscht alle Feuer, die irgendwo im Unternehmen auflodern sondern er beschäftigt sich mit einer Fokussierung des Unternehmens – nämlich mit sinnvollen Zielen und damit, sein Team hinter einem derartigen Ziel zu vereinen. Nur dann kann ich Engagement und Eigeninitiative erreichen, die langfristig anhält und im Sinne des Unternehmens gezeigt wird.

Wenn das gelingt, dann entwickeln sich Hochleistungsteams im Unternehmen, die eigenverantwortlich im Unternehmenssinn agieren. Dann führt das Handeln im Unternehmen zum Erfolg und ich habe langfristig glückliche, kreative und engagierte Mitarbeiter. Dann lösen sich viele der eingangs erwähnten Probleme einfach in Luft auf.

Hast Du Lust auf mehr bekommen und Interesse mal agile Luft zu schnuppern? Dann bietet sich der Praxistag bei der Firma HEMA (Heermann Maschinenbau GmbH) in Frickenhausen an. Dort kann vor Ort erlebt werden, wie sich Agilität anfühlt. Mitarbeiter , Geschäftsführer und die Begleiter auf dem Weg in die Agilität beantworten gern deine Fragen.

Und noch ein kurzer Rat zum Schluss:

Hör auf damit, Mitarbeiter an sachlogische Prozesse anzupassen. Nimm ihre Lust und Leidenschaft als Richtschnur dafür optimale Wertschöpfungssysteme einzurichten.