New Work, nein das ist nicht die Arbeitsform in New York. New Work steht für sinnerfülltes Arbeiten, auf Augenhöhe, selbstbestimmt, intrinsisch motivierte Mitarbeiter, engagierte Teams, coachende Führung, bunte Post-It’s, Open Spaces oder so ähnlich. Na ja, kurz zusammengefasst: Jeder versteht ein bisschen etwas anderes darunter.
Am 21./22.2.2015 fand ein sog. Wevent in Berlin statt. Was aber ist ein Wevent?
Ein Zusammentreffen von – in diesem Falls 130 – Enthusiasten, die sich alle in irgendeiner Form für das Thema New Work interessieren, bereit sind Erfahrungen auszutauschen, Impulse aufzunehmen, Veränderungen anzugehen, Neues zu lernen und von Bewährtem zu profitieren.
Im Supermarkt in Berlin – einem Coworking Workshop Space – ging es dann zur Sache. Die Open Space Sessions wurden in einem Saal abgehalten, der nur durch Stellwände unterteilt war. Wer die vielen Eindrücke gedanklich sortieren wollte, konnte im mit Sofas und Sesseln bestens ausgestatteten Keller etwas Ruhe finden.
Unsere Truppe war bunt gemischt von jung bis alt, Student bis Manager und aus den verschiedensten Branchen.
Genau dies ist ein Teil des Erfolgs: Die Vielfalt an Meinungen zu einem gemeinsamen Thema und total verschiedene Herangehensweisen. Jeder ist auf irgendeinem Gebiet ein Experte und bringt sein Potenzial ein.
Die Teilnehmer bestimmen das Tagungsprogramm selbst. Jeder Interessent kann in der großen Runde seine Themenvorschläge kurz vorstellen – Uhrzeit und Ort dazu und dann geht es in die einzelnen Sessions.
Aber was ist jetzt mit New Work – Trend oder Hype? Meiner Meinung nach wird um New Work auf Dauer kein Unternehmen herum kommen. Der Anteil an Wissensarbeit steigt in deutschen Unternehmen kontinuierlich. Dabei stellen qualifizierte Wissensarbeiter und Fachkräfte heute ganz andere Anforderungen an ihre Arbeitsplätze, als noch vor einigen Jahren. Arbeitgeber, die den Wandel verschlafen, werden in dem erwarteten Arbeitnehmermarkt den Kampf um die innovativen Kräfte verlieren und ins Hintertreffen geraten. Wie aus der aktuellen Studie von PWC “The world in 2050”hervorgeht, wird Deutschland im globalen Wachstum zurück fallen. Wir können uns Ineffizienz durch überholte und nicht funktionierende Strukturen und die Vergeudung von Potenzial in den Unternehmen gar nicht mehr leisten. Dauerhaft werden nur die Unternehmen in dynamischen Märkten Bestand haben, die es verstehen kreative Lösungen für Probleme ihrer Kunden in Hochleistungsteams zu schaffen.
Um diese Teams zu gewinnen, ist ein besonderes Arbeitsumfeld notwendig – und genau hier sind wir beim Thema New Work. New Work ist kein Selbstzweck sondern ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die zukünftige Wertschöpfung in einem innovativen und dynamischen Umfeld.
New Work ist also meiner Meinung nach eine Notwendigkeit und möglicherweise ein künftiges Exportgut. Allerdings sind hierfür noch erhebliche Arbeiten an den Rahmenbedingungen erforderlich.
Deshalb sollten wir lieber sofort mit dem Wandel anfagen, damit wir den Zug nicht verpassen. Denn vorne dabei sein ist besser als hinterher rennen!
Wer sich das einmal in der Praxis anschauen möchte, kann dies live und in Farbe beim diesjährigen Träger des Jurypreises des New Work Awards. Die HEMA GmbH hat die Hinwendung zu einer neuen Form der Zusammenarbeit erfolgreich geschafft und gewährt im Rahmen eines Workshops Einblicke in ihre Arbeit und die Möglichkeit zum Austausch mit den Protagonisten.